Kampfsport
Tausendsassa auf der Matte
In seiner langen Karriere hat der Polizist, der in Geislingen die Jugendverkehrsschule betreut, schon manche Kampfsportart ausprobiert. Los ging es im Alter von 14 Jahren mit Judo. Beim KSV Eislingen kämpfte er in der ersten Jugendmannschaft und wurde mit dem Team Landesmeister. Nach einer schweren Verletzung zog es ihn zum Jiu Jitsu, der früheren Selbstverteidigungsart der Samurai. Über seinen Beruf als Polizist lernte der gebürtige Stuttgarter Ving Tsun, eine chinesische Kampfsportart, und schließlich Sambo, eine russischen Selbstverteidungskunst, die aus dem militärischen Bereich kommt, kennen.
„Um Kampfsport zu betreiben, muss man schon ganz schön verrückt sein“, meint Unterthiner, „aber ich habe ein Faible für so etwas. Das hat mich schon immer fasziniert.“ Im Judo ist der Göppinger Inhaber des dritten Dan, beim Jiu Jitsu hat er es bis zum fünften Dan geschafft. Aber die höchste Ehre wurde ihm im Sambo zuteil: Vor kurzem wurde Unterthiner von Großmeister Anton Weinberger der sechste Dan verliehen. Damit ist er der höchstgraduierte Sambo-Kämpfer in ganz Süddeutschland. „Das ist eine große Ehre für mich. Ich hätte nichts dagegen, wenn es so weiterginge“, freut er sich.
In Deutschland gibt es nur drei weitere Sambo-Sportler, die den sechsten Dan innehaben, ein weiterer hat den siebten und nur Großmeister Weinberger ist im Besitz des zehnten Dan. Neben seinem eigenen Training unterrichtet Unterthiner seit Jahrzehnten auch andere Kämpfer. Beim TV Uhingen trainiert er eine Gruppe von zehn Sportlern im Alter von 20 bis 57 Jahren. „Wir sind wie eine Familie. Es herrscht ein guter Umgang miteinander“, bestätigt der Göppinger. Werte und Prinzipien wie Ehre, Respekt und Zusammenhalt seien für ihn das besondere am Sambo.
An ein Karrriereende denkt der 57-Jährige noch lange nicht. Warum auch? Schließlich ist Großmeister Weinberger schon 62 Jahre. „Ich hatte im Laufe der Jahre viele tolle Lehrer. Es ist meine Aufgabe, so viele Dinge wie möglich an meine Schüler weiterzugeben“, erklärt er.
Die Kampfkunst Sambo
Der Begriff Sambo setzt sich aus den russischen Worten Samosaschtschita Bes Orushia zusammen. Es bedeutet Selbstschutz ohne Waffen.
Ursprung In den 20er Jahren suchte die Rote Armee nach einem Kampfstil, um ihre Spezialeinheiten im Nahkampf auszubilden. Die Zielrichtung bestand darin, Techniken zu finden, die einfach zu erlernen, leicht durchführbar und effizient sind – eine Nahkampftechnik, mit der man seinen Gegner möglichst schnell und effektiv kampfunfähig macht. Daraus ging Sambo hervor. „Mit einer paramilitärischen Ausbildung hat das heutige Sambo aber nichts zu tun“, betont Andreas Unterthiner.
Quelle: https://www.swp.de/sport/mehr-lokalsport/goeppingen-geislingen/tausendsassa-auf-der-matte-29005015.html
Ursprung In den 20er Jahren suchte die Rote Armee nach einem Kampfstil, um ihre Spezialeinheiten im Nahkampf auszubilden. Die Zielrichtung bestand darin, Techniken zu finden, die einfach zu erlernen, leicht durchführbar und effizient sind – eine Nahkampftechnik, mit der man seinen Gegner möglichst schnell und effektiv kampfunfähig macht. Daraus ging Sambo hervor. „Mit einer paramilitärischen Ausbildung hat das heutige Sambo aber nichts zu tun“, betont Andreas Unterthiner.
Quelle: https://www.swp.de/sport/mehr-lokalsport/goeppingen-geislingen/tausendsassa-auf-der-matte-29005015.html